KLIMA*ENERGIE*MOBILITÄT(1)
Arno
Arno zutzelt an seiner Weißwurst. Er hat eine Spur Händlmeier-Senf in seinem rechten Mundwinkel. Zwei Stück dieser Weißwürste kosten 2 Euro. Sie sind frisch von der Metzgerei Bauch. Dieser Preis gilt aber nur, wenn man die Weißwürste vor 12 Uhr Mittag bestellt. Arno ist Mathematiker. Er bestellt oft vor 12 Uhr Weißwürste, hier im Wintergarten am Elisabethmarkt, nicht, weil sie so billig, sondern weil sie wirklich gut sind. Echte Münchner, und solche, die es im Laufe der Zeit geworden sind, kennen die Metzgerei Bauch. Arno sagt: "Das Klima ist ein nicht-lineares, chaotisches System. Deshalb kann man es zwar beobachten, aber sehr schwer zuverlässig prognostizieren."
Dann reden alle über den neuen Trainer vom FC Bayern. Arno bröselt mit den Resten seiner Breze herum. Energiewende in Schwabing? Die meisten am Tisch, der eigentlich eine Bierbank ist, mit Tischtuch drüber, haben bei der letzten Landtagswahl "Grün" angekreuzt. Noch mehr sind am Wahlsonntag daheim geblieben.
-btk-
KLIMA*ENERGIE*MOBILITÄT(2)
STROM
FACEBOOK: Ich kenne jeden
WIKIPEDIA: Ich weiß alles
GOOGLE: Ich habe alles
AMAZON: Ich verkaufe alles
INTERNET: Ohne mich geht garnix
STROM: Ach, wirklich ?
KLIMA*ENERGIE*MOBILITÄT(3)
Winter 2030
Diesen Text habe ich auf Facebook gefunden. Geschrieben hat ihn Oliver Wiesemann aus Bielefeld.
Winter 2030, heftige Schneefälle und Kälte haben ganz Deutschland erfasst. Photovoltaik eingeschneit. Windräder wegen Sturm abgeschaltet, Kohlekraftwerke gibt es nicht, die Gasversorgung schwächelt. Verbrennungsmotoren, Ofenheizungen, offene Kamine, Motorsägen, Schneefräsen etc. sind verboten.
Auf den Autobahnen kilometerlange Staus von Elektrofahrzeugen, denen über Nacht der Strom ausging. Die elektrifizierten Rettungsdienste sind davon ebenfalls betroffen. Selbst bei besserem Wetter können sich die KFZ nicht mehr aus eigener Kraft bewegen, sondern müssen einzeln abgeschleppt werden, was aber selbst die Bundeswehr mangels einsatzfähiger Fahrzeuge nicht bewältigen kann. Elektrische Bagger und Radlader können nicht mehr ans Netz oder sind nur wenige Stunden einsatzbereit. Mangels Nachfrage produzieren Raffinerien weder Benzin noch Diesel, die es nur noch in Gefahrgut-Ausgabestellen in geringen Mengen gibt.
Die Bundesregierung requiriert alle noch einsatzfähigen Oldtimer mit Verbrennungsmotor. Mit der alten Technik Vertraute sind Mangelware im Ruhestand. Lediglich Russland und der Iran könnten noch solche Fahrzeuge und Brennstoffe liefern, was aber wegen des wegen Strommangels und Schneemassen zusammengebrochenen Schienenverkehrs und dem Einspruch der USA unmöglich ist. Gesundheitsversorgung, Schulen, Lebensmittelversorgung und Industrieproduktion funktionieren nicht mehr. In sauberster Luft feiern frierende und hungernde Mitteleuropäer die erfolgreiche Energiewende, natürlich ohne Feuerwerk, Alkohol oder gar eine gegrillte Bratwurst, es sei denn, diese ist vegan.
KLIMA*ENERGIE*MOBILITÄT(4)
Eiszeit - Heißzeit
"Die Mehrheit der Klimaforscher war sich einig: wir gehen einer Klimakatastrophe entgegen und die Schuld daran trägt der Mensch, vor allem aufgrund der von ihm verursachten Emissionen, welche die Zusammensetzung der Atmosphäre nachhaltig beeinflussen. Sie prophezeiten Unruhen und Migrationen sowie Kriege um knapper werdende Ressourcen. "Viele Metereologen befürchten", so schrieb das "Hamburger Abendblatt", "daß es einen Punkt ohne Umkehr geben mag, von dem aus die verschmutzte Luft zwangsläufig und unaufhaltsam das Klima beeinflußt." Die Medien ließen den Leser, Hörer und Zuschauer erschaudern ob des Dramas, das sich, wenn nicht in dieser, dann in der nächsten oder vielleicht auch erst übernächsten Generation ereignen werde. Auch der "SPIEGEL" mochte bei der Ausmalung von Weltuntergangszenarien nicht hintanstehen: "Nach Studium des beunruhigenden Datenmosaiks halten es viele Klimaforscher für wahrscheinlich, daß der Trend, der den Erdbewohnern in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts die - klimatisch - besten Jahre seit langem bescherte, sich nun umkehrt. Halte die gegenwärtige Klimaverschlechterung an, so warnt etwa der US-Wissenschaftler Reid Bryson, Direktor des Instituts für Umweltstudien an der Universität von Wisconsin, so werde sie demnächst womöglich die ganze Menschheit in Mitleidenschaft ziehen - eine Milliarde Menschen würden verhungern. Schon jetzt zeigen sich die Folgen auf drastische Weise."
Die Rhetorik des nicht genau prognostizierbaren, aber zweifellos Schlimmstmöglichen kommt jedem heutigen Leser zweifellos sehr vertraut vor. Allerdings: diese - und zahlreiche sehr ähnliche - Stimmen aus dem deutschen Medienwald stammen aus den späten 1960er und frühen 1970er Jahren. Und was Klimaforscher damals ankündigten, war eine neue Eiszeit. Auf Konferenzen wurden Gegenmaßnahmen erörtert, mit denen man das drohende Unheil vielleicht doch noch würde abwenden können. Zu ihnen gehörten die Abdeckung der Polkappen mit schwarzer Folie, um den Albedo-Effekt, die Rückstrahlung von Sonnenlicht durch hell reflektierende Flächen wie eben große Eisregionen, und damit einen Wärmeverlust zu reduzieren. Ernsthaft in Erwägung gezogen wurde auch eine vorsätzliche Erhöhung der Emissionen von Kohlendioxid, dem Treibhausgas per se, um über diesen Gewächshauseffekt das Klima zum Segen aller zu erwärmen. Dieser Vorschlag wurde in den folgenden vier Jahrzehnten ohne besondere obrigkeitliche Aufforderung bekanntlich von Kohlekraftwerken und Industrieanlagen, von Milliarden von Autofahrern und ebensolchen Milliarden von Rinderdärmen in die Tat umgesetzt. Schließlich wollte auch das US-Militär nicht zurückstehen und stellte unter anderem eine Aufwärmung der Arktis mit ein paar Wasserstoffbomben zur Diskussion."
Dieser Text entstammt dem Buch "WIE DAS WETTER GESCHICHTE MACHT - KATASTROPHEN UND KLIMAWANDEL VON DER ANTIKE BIS HEUTE". Erschienen ist es im Verlag Klett-Cotta, € 9,95 in Deutschland. Der Autor ist Roland D. Gerste, über dessen Arbeit sich jeder interessierte Leser selber informieren sollte.
Warum aber hat dieses glänzend geschriebene und hervorragend recherchierte Buch in der (vor Corona) alles beherrschenden aktuellen Klimadebatte keine Rolle gespielt? Autor und Verlag sind ausgesprochen seriös, sie können nicht einfach in eine Ecke von obskuren Klimaleugnern und Verschwörungstheoretikern abgeschoben werden. Stört hier ein unabhängiger Denker im politisch korrekten Mainstream?
Einige Passagen des Buchs legen nahe, daß Warmphasen in der Klimageschichte oft deckungsgleich waren mit entscheidenden kulturellen, künstlerischen und materiellen Fortschritten in der Menschheitsgeschichte. Zugleich bestreitet Gerste monokausale, oft schlichte Erklärungsversuche des sehr komplexen Klimawandels. Dennoch ist er aus guten Gründen überzeugt, daß "global warming" real und zumindest partiell anthropogen ist, also von Menschen gemacht.
Er ist "überzeugt genug, um sich zu wünschen, daß die von Regierenden verkündeten Reduktionsziele erreicht und möglichst überboten werden mögen, daß klimafreundliche Technologien in allen Lebensbereichen einen Durchbruch erzielen und daß jeder Einzelne das in seinen Kräften stehende tun möge, um diesen kleinen, zerbrechlichen und so vollen Planeten zu bewahren. Zur Realität des Klimawandels gehört indes wie bei praktisch jedem Umweltproblem eine Grundtatsache, von der man den Eindruck hat, daß sie nicht gern angesprochen wird. Es ist das Bevölkerungswachstum auf diesm Planeten. Doch das Problem der Weltbevölkerung ist weitgehend ein Tabu. Dem Heiligen Vater schlägt Wohlwollen entgegen, wenn er sich besorgt zum Klimawandel äußert - während die von ihm geleitete Organisation(wie auch andere Weltreligionen) weiterhin die Politik des "Seid fruchtbar und mehret euch" propagiert. Die Warnung von Aldous Huxley hat mehr denn je ihre Berechtigung, auch beim Klimawandel: "Wenn wir das Problem der Überbevölkerung nicht lösen, werden alle anderen Probleme unlösbar."
KLIMA*ENERGIE*MOBILITÄT(5)
Green Power
Sie regieren nirgends mit.. Im Freistaat Bayern nicht. In Berlin nicht. Es hat auf diesen Ebenen bisher nicht gereicht, um Regierungsverantwortung zu übernehmen. Aber sie bestimmen die Richtlinien der Politik. In München wie in Berlin. Sie treiben Politiker aller Parteien mit ihrer Agenda vor sich her. In München Oberbürgermeister Reiter(SPD), im Landtag Ministerpräsident Söder(CSU), in Berlin Kanzlerin Merkel(CDU) und ihre GroKo sowieso. Bei Klimafragen, Einwanderung und dem Salto rückwärts zum real existierenden Sozialismus.
Ihre Mittel: Zukunftsängste schüren. Mit political correctness-Urteilen politische Gegner zu ächten und zum Schweigen zu bringen. Die veröffentlichte (beileibe nicht die öffentliche) Meinung , also fast alle Medien, unterstützen sie dabei wirkmächtig.
Merke: Alle 7 Minuten verliebt sich ein(e) deutsche(r) JournalistIn in Robert Habeck, den politischen Glamourboy und Bundesvorsitzenden von "Bündnis 90 - Die Grünen".
Und: Die CSU hat natürlich die grüne Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth (die Frau in der ersten Reihe auf der viel diskutierten "Deutschland ist Scheisse"-Demo) mitgewählt, ohne Berührungsängste. Sie hat sich zügig an das jüngste Volksbegehren der Grünen in Bayern erst angeschmiegt und bald sogar sich an dessen Spitze gesetzt. Wäre ich jetzt marxistischer Analytiker des Zeitgeschehens, müßte ich wohl sagen: Nur die dümmsten Kälber wählen ihre Metzger selber...und Wladimir Iljitsch Lenin zitieren: Wenn es soweit ist, daß wir alle Klassenfeinde aufhängen, werden sie sich gegenseitig auf die Füße treten, um uns den Strick zu verkaufen. Oder, Markus, habe ich da was mißverstanden ?
Kleiner Nachtrag: In München stellen die Grünen seit dem 15. März 2020 die stärkste Stadtratsfraktion. CSU und SPD haben eine krachende Niederlage eingefahren bei den Stadtratswahlen. Obwohl der Sozialdemokrat Dieter Reiter Oberbürgermeister geblieben ist, werden die Grünen in München für die kommenden 6 Jahre die bestimmende, prägende Kraft in der Kommunalpolitik sein. Für ein Zipfelchen Teilhabe an der Macht werden sich SPD und CSU einen unwürdigen Wettlauf in Selbstaufgabe liefern. Von Grünen betreutes Mitregieren, ein paar sichere Pöstchen für verdiente Opportunisten, gelten den beiden Gerade-Noch-Volksparteien allemal mehr als Prinzipienstärke oder gar entschiedene Opposition.
-btk-
Klima*Energie*Mobilität(6)
Die Grünen an der Macht
"Der Klimawandel ist real, aber der weitgehend auf Deutschland beschränkte Ökomoralismus, den die Grünen predigen, taugt nicht, um die globalen CO 2 Emissionen zu senken, sondern bedroht letztlich unsere Wirtschaft und unseren Wohlstand"
Ansgar Graw, dokumentierender Journalist und Autor.
Im Februar 2020 ist sein neues Sachbuch erschienen: Die Grünen an die Macht - Eine kritische Bilanz", Hardcover, ISBN: 978-3-95972-271-1, € 22,99
Ihr Ziel ist das Kanzleramt. Aber schon auf dem Weg dorthin haben die Grünen die Macht in Deutschland übernommen. Von der Klimapolitik über Migration und Verkehrswende bis zu Frauenquoten und dem voreiligen Ausstieg aus Atomkraft, Kohle, Erdöl und demnächst auch Erdgas, überall setzen sich grüne Konzepte durch. Dabei lösen symbolische Verbote, überhöhte Energiepreise und lähmende Regulierungen nicht das reale Problem der Klimaerwärmung, sondern bedrohen Wirtschaft und Wohlstand in Deutschland.
Dieses Buch zeichnet fair aber kritisch die oft verstörende Geschichte der Grünen nach, untersucht ihr Verhältnis zu Fridays for Future oder Extinction Rebellion und analysiert die Irrtümer der Verkehrs- und Energiewende. Der Autor, studierter Historiker, Politikwissenschaftler und langjähriger Kenner der Partei, warnt:
Der gegenwärtige Ökomoralismus kann in eine Ökodiktatur münden.
KLIMA*ENERGIE*MOBILITÄT(7)
Disco-Kugel auf Speichenrädern
Das Münchner Radlweg-Programm kommt auf Touren. 1 Milliarde und 600 Millionen Euro will eine neue Koalition im Rathaus ausgeben, damit ihre strampelnde Fangemeinde bei der Stadtratswahl am 15. März das Kreuz bei ihnen macht und nicht bei den verstockten schwarzen Klimasündern von der CSU. Den erhofften Wahlsieg schon vor Augen, stimmten Grüne, SPD und ÖDP gemeinsam für diese gigantische Summe, obwohl der Radverkehr nur 3% zum innerstädtischen öffentlichen Nahverkehr beiträgt. Ist ja egal. Hauptsache, Klima neutral. Am Radlweg-Pilotprojekt Baaderstrasse lassen sich die Auswirkungen des Konzepts schon beobachten. Rettungs- und Pflegedienste, Handwerker, kleine Läden, Lieferanten haben den Schaden oder müssen sogar dicht machen. Aber solche Kollateralschäden ihrer Politik steckt die grüne OB-Kandidatin Habenschaden locker weg. Es gibt ja auch mehr wahlberechtigte Radfahrer als Ladenbesitzer. Einfache Rechnung. Da kann die CSU mit ihrem eigensinnigen Beharren auf Ladezonen, Parkplätzen für Kunden und Anwohner und einigermaßen flüssigem "Restverkehr" ja nur verlieren. Ich glaub, die Linke ist auch für die Radlweg-Koalition, die dann, wenn ihre Rechnung aufgeht, in der ganzen Stadt und bei allen Themen für die nächsten 6 Jahre bestimmen wird, wo`s lang geht in dieser Stadt.
An Ostern schon könnte eine mobile Radldisco die momentan etwas gebeutelte Baaderstraße urban wieder aufwerten. Eine mobile Discokugel als überdimensioniertes Überraschungsei auf Speichenrädern steht schon bereit für die grün-rot-rote Siegerparty! Nicht ganz sicher ist, ob der geschmeidige SPD-Oberbürgermeister Dieter Reiter dann noch mitfeiern darf. Vielleicht wird auch er den grünen Schaden haben. Mit einer Nachfolgerin namens Habenschaden braucht er sich um schwarz-roten Spott nach der Wahl nicht zu sorgen.
Merke: Es gibt auch 650.000 Wähler in der Landeshauptstadt, die brav ihre Kraftfahrzeugsteuer zahlen...wen die wohl wählen? Auch das wissen die klugen Statistiker im Wahlamt, die alles analysieren, um den gläsernen Bürger Realität werden zu lassen. Bei Fahrern von Mittelklasse- und Kleinwagen führt klar die CSU. Bei den Besitzern von wirklich geilen Autos in der Preisklasse ab 100.000 € aufwärts liegen die Grünen vorn.
Dieser Text muss ergänzt werden. An Ostern fiel, wegen Pandemie, auch die scherzhaft von mir angedachte Radldisco in der Baaderstrasse aus. Die Grünen haben, trotz ihres Geschlechter-Vollproporz-Getöses, für maximalen Einfluß in der 2. Amtszeit eines eher techno- und bürokratischen Verwalters namens Dieter Reiter in der Stichwahl selbstverständlich ihre Spitzenfrau geopfert, um eine andere Frau, die CSU-Kandidatin, am Sieg zu hindern. Macchiavelli lässt grüßen. Den Grünen schadet offenbar in dieser Stadt bei ihren AnhängerInnen auch die größte Charakterlosigkeit nicht mehr.
-btk-